Trotz Insolvenzantrag: Spielbetrieb soll aufrechterhalten bleiben

07.02.2023

Die Basketball Villingen-Schwenningen GmbH hat angesichts der schwierigen finanziellen Lage einen Insolvenzantrag gestellt. Dennoch soll der Spielbetrieb aufrechterhalten und die Saison in der ProA zu Ende gespielt werden.

Sportlich haben die wiha Panthers am vergangenen Sonntag mit dem 98:94-Heimerfolg über die VfL SparkassenStars Bochum ein deutliches Lebenszeichen gesendet. Mit Leidenschaft erkämpften sich sieben Schwenninger Spieler in einem starken Schlussviertel den unerwarteten Sieg und begeisterten ihre Fans in der Deutenberghalle.

Mit vergleichbarer Entschlossenheit wird derzeit in der Schwenninger Geschäftsstelle gearbeitet, um trotz großer finanzieller Belastungen den Spielbetrieb fortsetzen zu können. Die angespannte Finanzlage veranlasste die Geschäftsführung in der vergangenen Woche dazu, vor dem Amtsgericht Villingen-Schwenningen einen Antrag zur Eröffnung eines Insolvenzverfahrens zu stellen. Rechtsanwalt Florian Götz von der Kanzlei Schleich & Partner in Villingen wurde als Gutachter und vorläufiger Insolvenzverwalter bestellt und wird den Prozess begleiten und unterstützen.

„Trotz der Unterstützung von Sponsoren, Fans und Basketballbegeisterten aus ganz Deutschland war es unvermeidlich, in unserer gegenwärtigen Situation einen Insolvenzantrag zu stellen“, erklärt Panthers-Geschäftsführer Michael Krivanek die Lage. Dennoch sind die Verantwortlichen bei den wiha Panthers zuversichtlich, dass trotz eingeleitetem Insolvenzverfahren die Rahmenbedingungen gegeben sind, damit die Profimannschaft bis zum Hauptrundenende am Spielbetrieb in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA teilnehmen kann. Nach intensiven Gesprächen mit Partnern, der Ligaleitung und der ersten Auswertung aller Unterlagen existiert eine berechtigte Hoffnung darauf, dass alle restlichen Spieltermine der Saison 2022/2023 wahrgenommen werden könnten.

„Derzeit befinden wir uns in Gesprächen mit der Liga und den sonstigen Stakeholdern bezüglich einer Fortsetzung des Spielbetriebs“, betont Michael Krivanek. „Es ist erklärtes Ziel aller beteiligten Personen, den Spielbetrieb fortzusetzen und die Saison ordentlich zu beenden.“

Die kommenden Tage und Wochen werden zeigen, ob neben dem Finden einer tragfähigen Lösung für die laufende Spielzeit der Profibasketball in der Doppelstadt eine Zukunft hat. „Dies wird auch entscheidend von der Resonanz der Fans und der Zuschauer abhängen“ betont der vorläufige Insolvenzverwalter Florian Götz. „Nur wenn die Zuschauerzahlen zeigen, dass Basketball in der Region angenommen wird, kann es eine Lösung geben.“

Nach erfolgter Insolvenz der Basketball Villingen-Schwenningen GmbH und gleichzeitigem Erhalt des Teilnahmerechts für den Standort könnte im Sommer ein Neuanfang in der BARMER 2. Basketball Bundesliga gestartet werden. Doch bis dahin wird gewiss einiges an Aktendurchsicht zu erledigen sein und noch viel Wasser den Neckar hinunterfließen.

TEXT: Manuel Schust | Foto: Nicolas Wörn